Bei für gewöhnlich gut isolierten Neubauten funktioniert das sogenannte Stosslüften nicht optimal, weil die Bewohner eines Hauses oft nicht in den erforderlichen Abständen Fenster öffnen und schliessen, um ausreichend zu lüften. Überdies entweicht beim Fensteröffnen die Raumwärme, was mindestens im Winter ungewollt ist. Über eine zentrale Lüftung lässt sich hingegen nicht nur ein angenehmes Raumklima erreichen, sondern auch eine ausreichende Lüftung, die dann in der Folge auch Schimmel und andere Feuchtigkeitsschäden vermeidet.

Über eine zentrale Lüftungsanlage sorgt mit für angenehmes Raumklima – ohne, dass jemand in der Zugluft sitzt und Haare im Wind flattern.

 

Eine Lüftungsanlage vermeidet Wärmeverluste

Eine moderne Lüftungsanlage – mit Wärmerückgewinnung – vermeidet hohe Wärmeverluste durch das Öffnen von Fenstern oder Türen und gewährleistet dennoch eine ausreichende Belüftung. Im Gegensatz zu einer reinen Abluftanlage, wie man sie z.B. aus Gästetoiletten oder Badezimmern kennt, gewährleistet eine zentrale Lüftung sowohl eine ausreichende Belüftung wie auch die dazu gehörige Entlüftung. Die kontrollierte Wohnraumlüftung nutzt dazu Durchlässe in den Hauswänden, um Luft ein- und wieder auszulassen. Aus der Abluft wird bei fortschrittlichen Anlagen die Wärme entzogen, die dann der Zuluft wieder zugeführt werden kann, wenn das gewünscht ist. So geht die thermische Energie nicht verloren.

Bei Neubauten gut einzuplanen

Zentrale Lüftungssysteme lassen sich in Neubauten gut einplanen. Bei der Umsetzung in bestehenden Altbauten muss man meist mit einem höheren Installationsaufwand rechnen, da meist umfänglich Lüftungsrohre verlegt werden müssen.

Wärme aus der Abluft kann für warmes Wasser genutzt werden

In Kombination mit einer Wärmerückgewinnungseinrichtung kann eine zentrale Lüftung so mit der Abwärme aus der Abluft z.B. das warme Wasser in der Dusche oder am Waschbecken erhitzen oder auch für die Raumwärme genutzt werden. Energieeffiziente Systeme sind am Markt erhältlich und werden in immer mehr Neubauten eingebaut. Der Gesamtenergiebedarf eines Hauses kann so signifikant gesenkt werden. Wer solche Anlagen einbauen lässt, sollte darauf achten, dass der Wirkungsgrad der Anlage bei mindestens 80% liegt. Möglich ist die Nutzung der Abwärme z.B. über:

  • Gegenstromwärmetauscher
  • Wärmepumpe
  • Erdwärmetauscher

Während beim Gegenstromwärmetauscher der warme Abluftkanal schlicht nah am kalten Zuluftkanal vorbeigeführt wird und so die Wärme an die in den Raum strömende Zuluft überträgt, wird die Abluft beim Einsatz einer Wärmepumpe erst abgekühlt, bevor sie ins Freie geleitet wird. Die entzogene Wärme kann z.B. genutzt werden, um Warmwasser oder Heizungswasser zu erwärmen. Beim Erdwärmetauscher werden Zuluft-Leitungen teilweise im Erdreich verlegt, womit die Luftkanäle z.B. angenehme Erdreichtemperaturen annehmen können.

Solche Anlagen sollte man immer von Profis installieren lassen, um z.B. auch zu verhindern, dass sich Kondensationsfeuchte in den Leitungen bildet, die nicht abgeleitet wird, sondern dann zur Verseuchung der Raumluft mit Keimen führt.

Baut man ein Haus neu, ist eine Lüftungsanlage gut einplanbar

 

Luftdichte Gebäudehüllen ist eine Voraussetzung für eine funktionierende Lüftung

In Neubauten ist es leicht meist umzusetzen, bei Renovierungen von Altbauten muss man jedoch besonders darauf achten, dass die Gebäudehülle luftdicht ist, sonst funktioniert die zentrale Lüftung nicht. Das ist ähnlich wie bei einer Klimaanlage im Auto: Macht man die Fenster auf, kann sie auch nicht richtig arbeiten. Über eine Luftdichtigkeitsmessung kann der Installateur jedoch leicht kontrollieren, ob die Gebäudehülle dicht ist oder z.B. Gebäudefugen ein unkontrolliertes Entweichen von Raumluft ermöglichen.

Fazit: Wer eine zentrale Lüftung im Neubau mit einplant, hat nicht nur einen Garant für angenehmes Raumklima, sondern auch eine energieeffiziente Anlage, wenn die Anlage über eine Wärmerückgewinnung verfügt.